Verhandlungen über Trumps Plan für Gaza • Woche der Nobelpreise • Berufungsverfahren im Fall Pelicot

Shownotes

Verhandlungen über Trumps Plan für Gaza

Wie groß sind die Chancen auf ein dauerhaftes Ende der Gewalt im Gazastreifen? In Ägypten verhandeln Israel und die Hamas über den Austausch von Geiseln und Gefangenen.
Trump lässt nur noch Ja gelten
„Sag niemandem, dass du jüdisch bist“

Die Woche der Nobelpreise beginnt

Die Welt blickt nach Stockholm und Oslo, wenn die Nobelpreise verliehen werden. Den Anfang macht die Medizin.

Berufungsverfahren im Fall Pelicot

„Ich bin kein Vergewaltiger“, behauptet einer der 51 Männer, die im Vergewaltigungsprozess von Avignon schuldig gesprochen worden waren. Gisèle Pelicot wird beim Berufungsprozess anwesend sein.

Debatte um die Drohnenabwehr

Nach Drohnensichtungen über dem Flughafen München will Innenminister Dobrindt die Bundeswehr einbeziehen. Justizministerin Hubig warnt vor diesem Schritt.
Was Deutschland für die Drohnenabwehr braucht

Sind Klimahilfen ein Geschäftsmodell für reiche Länder?

Von Klimakrediten für arme Länder profitierten vor allem die Geberstaaten, kritisieren Entwicklungsorganisationen.

Das wird diese Woche wichtig



Eine Produktion von ella Verlag und Medien GmbH für F.A.Z.
Host: Niklas Hoth
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Transkript anzeigen

00:00:03: Neue Woche, neue Montag.

00:00:05: Herzlich willkommen im FAZ Früdenker Podcast und einen schönen guten Morgen.

00:00:09: Das ist der Podcast, in dem Sie die wichtigsten Nachrichten am Morgen hören.

00:00:12: Heute ist der sechste Oktober.

00:00:14: In Ägypten wird über Trumps Plan für Gaza verhandelt.

00:00:17: In Stockholm wird der Gewinner des Medizinobelpreises verkündet.

00:00:21: Und in Südfrankreich beginnt das Berufungsverfahren im Fall Peliko.

00:00:26: Diese Themen und mehr gleich ausführlich erstmal noch die Nachrichten der Nacht in Kürze.

00:00:30: Bundeskanzler Merz vermutete Russland hinter den meisten Drohnen, die zuletzt in Deutschland und Dänemark für Aufsehen gesorgt haben.

00:00:36: Wir haben

00:00:37: eine Vermutung.

00:00:38: Wahrscheinlich wird jedenfalls ein wesentlicher Teil davon aus Russland gesteuert,

00:00:42: sagte er am Abend bei Karin Mioska im Ersten.

00:00:45: Mindestens dreihundertfünfzig Touristen, die nach einem Schneesturm auf der tibetischen Seite des Mount Everest festsaßen, sind von Bergungstrupps gerettet worden.

00:00:54: Davor waren laut Berichten von chinesischen Staatsmedien fast tausend Menschen auf der Ostseite des Mount Everest auf viertausend neunhundert Metern Höhe eingeschlossen.

00:01:03: Zu möglichen Toten gibt es keine gesicherten Informationen.

00:01:07: Und noch ein Ergebnis vom Abendspiel aus der ersten Fußballbundesliga.

00:01:10: Borussia Mönchengladbach und der SC Freiburg trennen sich null zu null.

00:01:14: Damit verlässt Gladbach auch den letzten Platz der Tabelle und ist nun vorletzter.

00:01:19: Patrick Schleyrett hat die Redaktion bei der FAZ für diese Frühdenke-Ausgabe.

00:01:23: Ich heiße Niklas Hoth.

00:01:24: Kommen Sie gut in den Tag

00:01:25: mit uns.

00:01:37: Sagt US-Präsident Trump am Wochenende in einem Video, das er auf seiner Plattform Truth Social gepostet hat.

00:01:43: In Ägypten verhandeln Israel und Dihamas heute über den Austausch von Geiseln und Gefangenen.

00:01:48: Es sind indirekte Gespräche, die in Chameche stattfinden, unter Beteiligung mehrerer Vermittlerländer.

00:01:54: Auch Trumps Sondergesandter Steve Wittkopf und sein Schwiegersohn Jared Kushner werden erwartet.

00:01:59: Sowohl der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu als auch die Hamas haben Vorbehalte gegenüber Trumps Friedensplan, die lässt Trump aber nicht gelten.

00:02:08: Für die Hamas geht es in Ägypten um mehr als um die Details der Übergabe der Geiseln, etwa um einen klaren Zeitplan für den israelischen Truppenabzug aus Gaza.

00:02:18: Bislang gibt es dazu nur Waageangaben.

00:02:20: Netanyahu wiederum will seine ultrarechten Koalitionspartner besänftigen, die ein Kriegsende ablehnen.

00:02:26: Etwa mit Andeutung, dass jedes Fehlverhalten der Hamas zur Wiederaufnahme des Krieges führen könnte, nur dann ohne die Beschränkungen der fortgesetzten Geiselnahme.

00:02:36: Morgen ist dann auch der zweite Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel.

00:02:40: Kulturstaatsminister Wolfram Weimar hat an Kunst und Kultur appelliert, den Tag als – Zitat – Tag der Trauer zu respektieren.

00:02:48: Wer antisemitische Aktionen in Kultureinrichtungen des Bundes plane, werde dafür keine Bühne bekommen.

00:02:54: Morgen sind zahlreiche Gedenkveranstaltungen geplant.

00:02:59: Die Welt blickt diese Woche nach Stockholm und Oslo, wenn die Nobelpreise verliehen werden.

00:03:04: Traditionsgemäß machen die Wissenschaftspreise den Anfang.

00:03:07: In Stockholm wird heute der Nobelpreis für Medizin bekannt gegeben.

00:03:11: Morgen und Mittwoch folgen dann für SIG und Chemie.

00:03:13: Der Literatur-Nobelpreisträger wird am Donnerstag gekürt und am Freitag wird schließlich der Friedensnobelpreis vergeben als einziger der Preise nicht in Stockholm, sondern in Oslo.

00:03:23: Donald Trump hatte eine Idee, wer den Friedensnobelpreis bekommen sollte.

00:03:27: Er selbst, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und die Regierung Pakistan haben im Laufe des Jahres verkündet, den US-Präsidenten für den Preis nominiert zu haben.

00:03:37: Ob Trump tatsächlich zu den dreihundertdreißig Kandidaten gehört, ist unklar.

00:03:42: Die Namen der Nominierten werden fünfzig Jahre lang unter Verschluss gehalten.

00:03:51: Ich denke auch an alle anderen Familien, die von dieser Tragödie betroffen sind und an all die unerkannten Opfer, deren Geschichten so oft im Schatten bleiben, verteilen den gleichen Kampf.

00:04:01: Sagt Giselle Pillico kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres, als die Urteile im Vergewaltigungsprozess gesprochen wurden.

00:04:08: Giselle Pillico war von ihrem damaligen Ehemann über Jahre hinweg mit Medikamenten betäubt und von ihm und anderen Männern vergewaltigt worden, die er in Internet vorhin kontaktiert hatte.

00:04:23: Einen von ihnen ging dagegen vor und heute beginnt nun das Berufungsverfahren in Niemn in Südfrankreich.

00:04:28: Giselle Pelicot will an den drei Prozesttagen anwesend sein.

00:04:33: Sie hätte sich das gerne erspart, aber sie wird da sein, um klarzumachen, dass eine Vergewaltigung eine Vergewaltigung bleibt, sagt Pelicos Anwalt der Nachrichtenagentur AFP.

00:04:44: Pelikós ex-Ehmann wurde zur Höchststrafe von zwanzig Jahren verurteilt.

00:04:48: Auch die Fünfzig Mitangeklagten wurden schuldig gesprochen.

00:04:51: Siebzehn von ihnen gingen zunächst in Berufung und entschieden sich dann doch dagegen.

00:04:56: Nur Ysramatán Dé blieb dabei.

00:04:58: Er habe geglaubt, sich lediglich an einem erotischen Spiel zu beteiligen, bei dem die Frau sich schlafen stelle.

00:05:05: Seine Haftstrafe von neun Jahren musste er aus gesundheitlichen Gründen bislang nicht antreten.

00:05:10: Giselle Pelikó hat seit dem Ende des Prozesses in Wir hatten die Drohnen jetzt auch am Wochenende über Deutschland ja schon kurz zu Beginn dieser Podcastfolge in den Nachrichten aus der Nacht.

00:05:39: Weiterhin läuft auch die Diskussion, ob die Bundeswehr zur Abwehr von Drohnen eingesetzt werden soll.

00:05:44: Selbstverständlich

00:05:45: bleibt die innere Sicherheit

00:05:47: Aufgabe

00:05:48: der Polizei, sowohl der Länderpolizei als auch der Bundespolizei.

00:05:52: Aber wenn man die unterschiedliche Qualität der Drohnen sich anschaut, ist eine mögliche Unterstützung der Bundeswehr.

00:06:00: etwas, was auf jeden Fall nicht ausgeschlossen werden sollte,

00:06:04: sagt Bundesinnenminister Dobrindt am Wochenende.

00:06:07: Er will schnell die rechtlichen Grundlagen dafür schaffen, dass neben der Polizei die Bundeswehr im Rahmen der Amtshilfe bei der Drohnenabwehr tätig werden kann.

00:06:15: Wir

00:06:15: befinden uns in einem Wettlauf zwischen Drohnenbedrohung und Drohnenabwehr.

00:06:22: Den wollen und müssen wir gewinnen.

00:06:25: Und deswegen geht es darum, dass man auch auf europäischer Ebene die notwendigen Maßnahmen ergreift, jetzt technologisch aufzurüsten, Kompetenzen zu bündeln.

00:06:34: Bundesjustizministerin Hubig von der SPD warnt hingegen vor weitreichenden Einsätzen der Bundeswehr im Inneren.

00:06:41: Dronenabwehr ist eine sicherheitspolitische Kernaufgabe, hat Hubeich der Zeitung Welt am Sonntag gesagt.

00:06:47: Einsätze der Bundeswehr im Inneren seien, Zitat, aus guten Gründen nur in sehr engen Grenzen zulässig.

00:06:53: Und dabei muss es bleiben.

00:06:55: Kanzler Merz sieht darin bei Karen Miowska gestern Abend keinen Widerspruch.

00:06:59: Wir schauen uns im Augenblick die Rechtslage noch einmal genauer an.

00:07:02: Das Luftsicherheitsgesetz muss möglicherweise noch einmal präzisiert werden.

00:07:05: Das war auch schon in der alten Koalition geplant.

00:07:07: Das ist dann gescheitert.

00:07:08: an dem

00:07:10: Am Flughafen München waren am Donnerstag und am Freitag jeweils Abends Drohnen gesichtet worden, woraufhin der Flugverkehr vorübergehend eingestellt wurde.

00:07:18: Wir waren auf dem Weg nach Bukit, sollte unsere Hochzeitsreise wären und wir sind dann da noch hier am

00:07:21: Flughafen in München gestrandet.

00:07:23: Das größte Problem ist, solange dann immer nichts passiert, ist ja alles in Ordnung, wenn dann was passiert und Flugzeichen so eine Drohne reinflickt.

00:07:30: Das ist dann immer ein riesiges Problem und das

00:07:32: kann man auch

00:07:33: verstehen, dass dann natürlich der Flughafen-Maßnahmen ergreift, damit das nicht passiert.

00:07:38: Wer die Drohnen gesteuert hat, ist offiziell nach wie vor unklar.

00:07:41: Wir haben es aber eingangs gehört.

00:07:43: Bundeskanzler Merz vermutet Russland hinter vielen der Drohnen, die es zuletzt über Europa gab und damit möglicherweise auch hinter denen über München.

00:07:53: Fast zwei Drittel der Finanzmittel zur Bekämpfung der Klimakrise in armen Ländern würden als Kredite bereitgestellt und das oft nicht einmal zu vergünstigten Konditionen.

00:08:02: Das heißt es in einer Untersuchung der Hilfsorganisation Oxfirm und des Care Climate Justice Centers.

00:08:09: Zitat, während reiche Länder auf diese Weise von der Klimakrise profitieren, wächst die Schuldenlast der Einkommen schwachen Länder und verhindert so weitere Klimaschutzmaßnahmen.

00:08:19: Im Schattenbericht zur Klimafinanzierung dem Climate Finance Shadow Report wird das Jahr-Zweitausend-Zweiundzwanzig als Beispiel genannt.

00:08:27: Demnach erhielten die Einkommen schwachen Länder Klimakredite in Höhe von zweiundsechzig Milliarden US-Dollar und zahlten bis zu eighty- acht Milliarden US-Dollar zurück.

00:08:37: Koautor Jan Kowalsik, Referent für Klimapolitik bei Oxfam, spricht von einem Geschäftsmodell, das die Länder des globalen Südens in einem Kreislauf der Verschuldung gefangen hält.

00:08:48: Gleichzeitig waren die Organisationen vor folgenschweren Kürzungen bei den Klimahilfen.

00:08:53: Oxfam und Kehr schätzen, dass die öffentliche Klimafinanzierung zwei tausendfünfundzwanzig auf unter eighty Milliarden US-Dollar sinken könnte.

00:09:01: Im Jahr zwei tausendzwanzig, dem letzten Ja, für das die Industrieländer unter dem Pariser Abkommen Zahlen vorgelegt hatten, waren es knapp neunzig Milliarden US-Dollar.

00:09:13: Das waren die wichtigsten Nachrichten an diesem Montagmorgen.

00:09:16: Wie üblich schauen wir Montags an dieser Stelle noch kurz darauf?

00:09:19: Was diese Woche noch wichtig wird, am Donnerstag steht der Autogipfel im Kanzleramt an.

00:09:24: Teilnehmen sollen außer Kanzler Merz mehrere Minister, die großen Produzenten und Zulieferer sowie Vertreter der Arbeitnehmerseite.

00:09:30: Es geht um die Frage, wie die Autoindustrie aus der Krise kommt.

00:09:34: In den USA ist der ehemalige FBI-Chef James Comey angeklagt, wegen angeblicher Falschaussage.

00:09:40: Auch am Donnerstag soll Comey vor Gericht zu den Vorwürfen sich äußern.

00:09:44: Comey hatte in Trumps erster Amtszeit zu russischer Einflussnahme auf die Wahlen ermittelt, was Trump nicht gepasst hatte.

00:09:50: Und die WM-Qualifikation geht weiter für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Freitag gegen Luxemburg und nächste Woche Montag dann gegen Nordirland.

00:09:59: Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die WM Endrunde und Deutschland hat aktuell drei Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Slowakei.

00:10:06: Deutschland ist ja eher enttäuschend in die Quali gestartet.

00:10:10: Alles drei dürfte dann auch noch Thema werden diese Woche hier im FAZ Früdenker.

00:10:14: Jeden Morgen ab sechs versorgen wir sie mit den wichtigsten auch morgen früh wieder.

00:10:20: Bis dahin einen schönen und erfolgreichen Montag wünsche ich Ihnen.

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