Koalitionskrise in Brandenburg • EU-Kommission will Digitalgesetze entrümpeln • „Wicked“ Teil zwei kommt in die Kinos
Shownotes
Showdown in Potsdam: Landtag stimmt über Staatsverträge ab
Der Zoff in der BSW-Landtagsfraktion ist vor der Abstimmung über die Medienstaatsverträge nicht beigelegt. Woidkes Koalition wankt.
Wie sieht die Brüsseler Deregulierungsoffensive aus?
Die EU-Kommission will die Datenschutzgrundverordnung und die KI-Regeln entrümpeln. Heute die Behörde ihre Vorschläge vor.
Selenskyj auf Friedensmission in Ankara
Der ukrainische Präsident will in Ankara neue Ideen präsentieren, um die Gespräche mit Russland wiederzubeleben.
Bundeswehr trainiert in Berlin den Kampf in der Großstadt
Verkehrswege freikämpfen, Kameraden retten, Saboteure festsetzen: Das Wachbataillon der Bundeswehr trainiert in der Hauptstadt.
Nvidia-Zahlen als Nagelprobe für den KI-Boom
Anleger treibt die Furcht vor zu hohen Aktienbewertungen im Tech-Sektor um. Heute warten sie mit Spannung auf die neuen Zahlen des KI-Spezialisten.
Nord-Stream-Sabotage: Darf der mutmaßliche Drahtzieher ausgeliefert werden?
Italiens oberstes Gericht entscheidet, ob der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipeline an Deutschland ausgeliefert werden darf.
Das große „Wicked“-Finale kommt in die Kinos
Der Musicalfilm begeisterte Fans auf der ganzen Welt. Nun kommt die Fortsetzung in die Kinos
Eine Produktion von ella Verlag und Medien GmbH für F.A.Z.
Host: Sebastian Auer
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Transkript anzeigen
00:00:03: Guten Morgen, hier ist der FAZ Frühdenker.
00:00:06: Es ist Mittwoch, der neunzehnte November.
00:00:10: Und das sind die Schlagzeilen.
00:00:12: Inmitten ihrer Krise entscheidet in Potsdam die Koalition aus SPD und BSW über die Rundfunkreform, die EU-Kommission will ihre Digitalgesetze entrümpeln und im Kino startet der zweite Teil von Wicked.
00:00:28: Und wie gewohnt, zunächst aber die Meldungen aus der Nacht.
00:00:38: Das US-Repräsentantenhaus hat für die Veröffentlichung der Epstein-Akten gestimmt mit nur einer Gegenstimme.
00:00:45: Wenige Stunden später stimmte auch der Senat zu.
00:00:48: Präsident Trump muss nun noch das Gesetz unterzeichnen.
00:00:52: Er hatte zuletzt ja auch Zustimmung signalisiert.
00:00:56: Ein Schneesturm fordert im chilenischen Teil Patagoniens fünf Todesopfer, darunter sind auch zwei Deutsche.
00:01:03: Und für die Nutzer sozialer Netzwerke wie TikTok oder Instagram muss nach Ansicht von Niedersachsens Regierungschef Olaf Lies eine Altersbeschränkung gelten.
00:01:13: Vierzehn Jahre sei sinnvoll, sagte er der deutschen Presseagentur.
00:01:20: Die Texte hat heute Rebekka Buxain geschrieben.
00:01:23: Ich bin Sebastian Auer.
00:01:24: Schön, dass Sie mit uns in den Tag starten.
00:01:30: In der Brandenburgischen BSW-Landtagsfraktion herrscht nach vier Parteiaustritten Krisenstimmung, die auch die bundesweit einzige Koalition aus BSW und SPD erfasst hat.
00:01:43: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke sieht dennoch eine Grundlage für die Fortsetzung der Koalition.
00:01:49: Er gehe davon aus, dass ein Großteil des Konflikts beigelegt werden könne.
00:01:54: Der Zwist im PSW ist allerdings nicht ausgestanden.
00:01:58: Die vier Ausgetretenen begründen ihren Schritt mit, Zitat, Druck und autoritären Tendenzen in Partei und Fraktion.
00:02:06: Einer von ihnen ist der jetzt parteilose Reinhard Simon.
00:02:09: Eine Fraktion steht ja nicht im luftleeren Raum.
00:02:11: Dazu gehört ein Bundesvorstand und ein Landesvorstand.
00:02:14: Und der Druck ist dann weitergegeben worden durch die Fraktionsspitze.
00:02:17: Der stellvertretende BSW-Fraktionschef Christian Dorst rief zudem den brandenburgischen Finanzminister Robert Krumbach vom BSW dazu auf, freiwillig aus der Fraktion auszuscheiden.
00:02:29: Hintergrund ist das Streit über zwei Medienstaatsverträge zur Rundfunkreform und zum Jugendmedienschutz, über die der Landtag heute in mitten der Krise entscheiden will.
00:02:41: Während die Mehrheit der BSW-Fraktion dagegen stimmen will, ist Krumbach dafür.
00:02:46: Die Koalition aus SPD und BSW wird nun voraussichtlich keine eigene Mehrheit haben.
00:02:52: Weil die CDU aber zustimmen will, sind die Verträge nicht in Gefahr.
00:02:59: Die EU-Kommission will die Datenschutz-Grundverordnung und die KI-Regeln entrümpeln.
00:03:05: Heute stellt die Behörde ihre Vorschläge vor.
00:03:09: Einfacher und übersichtlicher sollen die Regeln werden, heißt es.
00:03:12: Für Unternehmen, die von Cyberangriffen betroffen sind, soll es Erleichterungen geben.
00:03:17: Bisher löste ein Angriff gleich mehrere Berichtspflichten aus, was die Unternehmen zusätzlich belastete.
00:03:25: Die Nachrichtenagentur AFP berichtet zudem unter Berufung auf Entwurfspapiere.
00:03:30: Die Kommission wolle die Cookie-Banner abschaffen, mit der Webseiten um Erlaubnis für die Verarbeitung von Nutzerdaten fragen müssen.
00:03:39: Stattdessen könnte eine Voreinstellung im Browser ausreichen.
00:03:43: Die Pläne gehen im Anschluss in die Verhandlungen mit dem Europaparlament und den siebenundzwanzig EU-Ländern.
00:03:50: Datenschützer warnen, Entschärfungen der Gesetze könnten einem Einknicken vor der Tech Lobby gleichkommen.
00:03:58: Die Online-Plattform Amazon wehrt sich unterdessen vor dem Gericht der Europäischen Union gegen eine Einstufung der Kommission, die den Händler als sehr große Online-Plattform kategorisiert.
00:04:10: Damit gehen verschärfte Vorgaben einher, die Internetnutzer vor illegalen Inhalten schützen sollen.
00:04:16: Amazon argumentiert, dass zugrunde liegende Digitalgesetz-Ziele auf Dienste ab, die Informationen und Meinungen verbreiteten und sich durch Werbung finanzierten, nicht aber auf Händler.
00:04:28: Heute soll das Urteil fallen.
00:04:32: Der ukrainische Präsident will in der Türkei heute neue Ideen präsentieren, um die Gespräche mit Russland wiederzubeleben.
00:04:40: Zu diesem Zweck will sich Zelenski mit dem türkischen Präsidenten Erdogan treffen.
00:04:45: Ziel sei es, die USA auch wieder in die Friedensbemühungen einzubringen, heißt es aus Kiew.
00:04:51: Berichte, wonach an den Beratungen auch der US-Sondergesandte Steve Wittkopf teilnehmen soll, wies das Außenministerium in Ankara zurück.
00:05:00: Erdogan werde nur mit Zelenski sprechen.
00:05:03: Auch aus Moskau nimmt nach Angaben aus dem Kreml niemand an dem Treffen teil.
00:05:08: Man werde anhand von Selenskis Vorschlägen beurteilen, ob die Ukraine wirklich verhandlungsbereit sei, zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS, den Kremlsprecher.
00:05:21: Soldaten der Bundeswehr üben in der Kompaniegefechtsübung Bollwerk Berlin ihre Abwehrfähigkeiten.
00:05:29: Die anhaltend angespannte sicherheitspolitische Lage in Europa, Mache, realitätsnahe Übungs-Szenarien erforderlich, heißt es in der Mitteilung der Bundeswehr.
00:05:40: Es solle der Orts- und Häuserkampf sowie der Objektschutz verteidigungswichtiger Infrastruktur im urbahnen Raum trainiert werden.
00:05:49: In Städten wie Berlin ist der infanteristische Kampf laut Bundeswehr besonders herausfordernd, weil enge Straßen und hohe Gebäude die Sicht- und Funkverbindungen behindern.
00:05:59: Schwierig ist ein Einsatz auch in einer U-Bahn-Station.
00:06:03: Die Soldaten trainieren daher auch im Übungstunnel an der U-Bahn-Station Jungfernheide in Berlin-Charlottenburg.
00:06:09: Die seit Montag in Berlin und Brandenburg laufende Übung dauert noch bis Freitag.
00:06:15: Russland war Frankreich der Wahl Kriegstreiberei vor.
00:06:19: Frankreichs Staatschef Macron und der ukrainische Präsident Zelenski hatten am Montag eine Absichtserklärung unterzeichnet, die den Verkauf von bis zu hundert Kampfflugzeugen an die Ukraine beinhaltet.
00:06:31: Egal, welche Flugzeuge an das Kiefer-Regime verkauft würden, dies werde die Situation an der Front nicht ändern und die Dynamik nicht beeinflussen, heißt es aus dem Kreml.
00:06:45: Anleger treibt die Furcht vor zu hohen Aktienbewertungen im Techsektor um.
00:06:50: Wenn Nvidia heute die Quartatszahlen vorlegt, schauen die Anleger wohl genau hin.
00:06:56: Fachleuten zufolge könnten die Zahlen weltweite Kursturbulenzen auslösen, weil der Chip-Spezialist als Act-Pfiler für KI-Investitionen gilt.
00:07:06: Analysten rechnen für das abgelaufene Quartal mit einem Umsatzsprung von knapp sechzig Prozent.
00:07:12: Genährt werden die Sorgen unter anderem durch den Ausstieg des Starinvestors Peter Thiel bei Nvidia.
00:07:19: Thils Fonds veräußerte im dritten Quartal seine gesamte Position von rund fivehundertvierzichttausend Aktien des Chipherstellers.
00:07:27: Im Fokus der Finanzmärkte sind zudem die US-Arbeitsmarktzahlen, die morgen veröffentlicht werden.
00:07:33: Sie spielen eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank FED.
00:07:41: Italians Oberstes Gericht entscheidet heute, ob der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge auf die Nord Stream Pipeline an Deutschland ausgeliefert werden darf.
00:07:51: Die Richter in Rom prüfen, ob die Erlaubnis einer unteren Instanz zur Überstellung des Ukrainers an die deutschen Behörden korrekt war.
00:07:59: Bei einer Auslieferung drohen dem Mann bis zu fünfzehn Jahre Haft.
00:08:03: Der Hauptverdächtige des Anschlags wurde vor zwei Monaten in Italien gefasst.
00:08:07: Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
00:08:10: Den Ermittlungen zufolge soll er die Anschläge auf die Pipelines als Leiter eines Teams von sieben Verdächtigen koordiniert haben.
00:08:17: Der Ukraine bestreitet das.
00:08:20: Die Anschläge hatten im September zwanzig weltweit Schlagzeilen gemacht.
00:08:25: Ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden die Pipelines so sehr beschädigt, dass kein Gas mehr durchgeleitet werden konnte.
00:08:38: Und wir gucken noch ins Kino.
00:08:40: der Musical-Film Wicked, begeisterte Fans auf der ganzen Welt.
00:08:44: Nun kommt die Fortsetzung.
00:08:47: Auch im zweiten Teil geht es um die Freundschaft der guten Hexe Glinda und Elfarba.
00:08:53: Letztere wird als böse Hexe des Westens von ihren Gegnern verfolgt.
00:09:08: Der erste Wicked Film wurde im vergangenen Frühjahr für zehn Ausgass nominiert und holte am Ende zwei Auszeichnungen für das beste Szenenbild und das beste Kostümdesign.
00:09:19: Die Fortsetzung, die düster und ernster ausfällt als der erste Teil, startet heute in den Kinos.
00:09:26: Ich wünsche Ihnen jetzt einen guten Start in den Tag und den nächsten FAZ-Frühdenker.
00:09:30: Hören Sie dann wie gewohnt morgen wieder, pünktlich ab sechs.
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