Tusk zu Gast in Berlin • Florida, Paris und Brüssel diskutieren über Frieden in Ukraine • Vertrauen in Wirtschaft sinkt

Shownotes

Deutsch-polnische Regierungskonsultation in Berlin
Deutschland und Polen wollen ihre Partnerschaft vertiefen. Es wird um den Schutz der NATO-Ostflanke und die Unterstützung der Ukraine gehen. Aber auch um Vergangenheitsbewältigung.

Gespräche über gerechten Frieden in der Ukraine
Selenskyj ist in Paris bei Macron. Die EU-Verteidigungsminister treffen sich in Brüssel. Und in Florida laufen Gespräche zwischen den USA und der Ukraine. Mehr zum Thema

Einnahmen der Rüstungsindustrie auf Rekordhoch
Allein die vier größten deutschen Konzerne haben ihre Einnahmen nach Berechnungen des Friedensforschungsinstituts Sipri um mehr als ein Drittel gesteigert.

Der Papst als Friedensbotschafter in Libanon
Leo XIV. ist am Sonntagnachmittag in Beirut gelandet. Bis Dienstag bleibt er in dem von Krisen und Kriegen gezeichneten Land. Mehr zum Thema

Schlechtere Noten für deutsche Unternehmen
Laut einer Allensbach-Umfrage sehen die Deutschen die Wettbewerbsfähigkeit schwinden. Mehr zum Thema

Was ändert sich für Nutzer von ARD, ZDF und Co?
An diesem Montag tritt der Reformstaatsvertrag in Kraft. Das bedeutet Veränderungen bei den öffentlich-rechtlichen Angeboten, nicht jedoch beim Rundfunkbeitrag. Mehr zum Thema

Das wird diese Woche wichtig
Es geht um die Rente, um Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien, um den Wehrdienst und um afghanische Staatsangehörige.



Eine Produktion von ella Verlag und Medien GmbH für F.A.Z.
Host: Sebastian Auer
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Transkript anzeigen

00:00:03: Guten Morgen an diesem Montag, eine neue Woche und schon ist Dezember und zwar der erste.

00:00:10: Willkommen zum FAZ-Frühtenker.

00:00:12: In den nächsten rund zehn Minuten erfahren Sie alles für Ihren informierten Staat in den Tag.

00:00:17: Und das sind die Schlagzeilen.

00:00:19: In Berlin geht es um die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen.

00:00:23: In Florida, Paris und Brüssel wird über einen gerechten Frieden in der Ukraine gesprochen und Das Vertrauen der Deutschen in die Wirtschaft sinkt.

00:00:32: Wie gewohnt zunächst aber die Meldungen aus der Nacht.

00:00:37: Auf der indonesischen Insel Sumatra sind durch verheerende Erdrutsche und Überschwemmungen mindestens vierhundertzwanzig Menschen ums Leben gekommen.

00:00:46: Auch andere Teile Südostasien stehen unter Wasser.

00:00:49: Und Moderator und Showmaster Thomas Gottschalk ist schwer an Krebs erkrankt.

00:00:54: Das verriet er in einem Interview mit der Bild.

00:00:57: Seit der Diagnose im Juli sei er bereits zweimal operiert worden, sagte der Fünfundsiebzigjährige.

00:01:03: Seine zuletzt wirren Bühnenauftritte begründete er mit Nebenwirkungen starker Schmerzmittel.

00:01:08: Er könne nicht mehr auftreten.

00:01:12: Die Texte hat heute Philipp Appelsheim geschrieben.

00:01:15: Ich bin Sebastian Auer.

00:01:21: Bundeskanzler Merz wird heute den polnischen Ministerpräsidenten Tusk mit militärischen Ehren empfangen.

00:01:27: An den Gesprächen werden auch mehrere Minister teilnehmen.

00:01:30: Inhaltlich soll es um die Sicherheits- und Verteidigungspolitik, den Krieg in der Ukraine sowie europapolitische Themen gehen.

00:01:37: Zum Abschluss ist eine gemeinsame Erklärung geplant, in der es auch um die Erinnerung an den deutschen Angriff und die Besatzung Polens im Zweiten Weltkrieg gehen soll.

00:01:48: Laut einer Umfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstitutes CBOS in Warschau halten die meisten Polen das aktuelle Verhältnis ihres Landes zu Deutschland nur für mittelmäßig.

00:02:00: Große Bedeutung für das deutsch-polnische Verhältnis haben demnach Entschädigungen für Verbrechen, die Deutsche im Zweiten Weltkrieg begangen haben.

00:02:08: Eine deutliche Mehrheit von dreiundsechzig Prozent spricht sich dafür aus, dass Polen von Deutschland Reparationen verlangen sollen.

00:02:15: Die Bundesregierung hat solche Forderungen zurückgewiesen.

00:02:18: Anders als der rechtskonservative Präsident Polens Nawoczki thematisiert die Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Tusk die Reparationsfrage nicht mehr offensiv.

00:02:29: Sie erwartet von der Bundesregierung aber eine Geste der Unterstützung für die noch lebenden Opfer der deutschen Besatzung.

00:02:38: Vertreter der USA und der Ukraine haben in Florida Gespräche über Wege für ein Ende des russischen Angriffskriegs aufgenommen.

00:02:46: Das teilte der ukrainische Delegationsleiter mit.

00:02:49: Für die USA nahmen Außenminister Marco Rubio, der Sondergesandte von Präsident Trump Steve Wittkopf und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner an dem Treffen teil.

00:03:00: Rubio sagte, es gehe darum, einen Weg zu schaffen, der Souveränität, Unabhängigkeit und Wohlstand der Ukraine garantiere.

00:03:18: Frankreichs Präsident Macron empfängt heute den ukrainischen Präsidenten Selensky in Paris.

00:03:24: Nach französischen Angaben wollen die beiden Staatschefs unter anderem über die Bedingungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine beraten.

00:03:32: Weitere Themen sind der von den USA vorgelegte Plan für ein Ende des Kriegs mit Russland und die enge Abstimmung mit den europäischen Verbündeten der Ukraine.

00:03:42: In Brüssel treffen sich an diesem Montag die EU-Verteidigungsminister, um über weitere Militärhilfen für die Ukraine zu beraten.

00:03:50: Dabei soll es sowohl um künftige Finanzierungsmöglichkeiten, als auch um den konkreten Bedarf Kyivs, etwa bei Artilleriemunitionen oder Drohnen gehen.

00:03:59: Ein weiteres Thema der Gespräche soll das Vorgehen gegen die russische Schattenflotte sein.

00:04:06: Die einhundert weltweit größten Rüstungskonzerne haben vergangenes Jahr Rekordeinnahmen von sixhundertneunundsiebzig Milliarden US-Dollar verzeichnet.

00:04:15: In einem an diesem Montag veröffentlichten Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI heißt es, der Umsatz aus dem Verkauf von Waffen und militärischen Dienstleistungen sei vierundzwanzig im Vergleich zum Vorjahr um fünf Komma neun Prozent gestiegen.

00:04:31: Damit haben die Waffenumsetze den höchsten Stand erreicht, den SIPRI jemals verzeichnet hat.

00:04:37: Das Institut erhebt seit Jahrzehnte im Jahrzehnte seit Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im Jahrzehnte im.

00:05:01: Das bedeutet ein Plus von thirty-six Prozent.

00:05:04: Grund für die Rekordeinnahmen ist laut SIPRI die gestiegenen Nachfrage nach bodengestützten Luftabwehrsystemen, Munition und gepanzerten Fahrzeugen aufgrund der Bedrohung durch Russland.

00:05:16: Insgesamt erklärt der Bericht den Umsatzanstieg damit, dass viele Staaten ihrer Arsenal modernisierten und erweiterten.

00:05:24: Die Nachfrage sei durch die Kriege in der Ukraine und im Gasastreifen globale und regionale Spannungen sowie immer höhere Militärausgaben angekurbelt worden.

00:05:36: Papst Leo XIV.

00:05:38: ist gestern Nachmittag im Libanon gelandet.

00:05:40: Bis morgen bleibt er in dem von Krisen und Kriegen gezeichneten Land.

00:05:45: Der Papst hatte vor seinem Aufenthalt im Libanon erklärt, er wolle eine Botschaft des Friedens in die Region bringen.

00:05:51: Im Libanon stehen Begegnungen mit Regierung, Zivilgesellschaft sowie Vertretern von Religionen und Kirchen an.

00:05:58: Das sei eine besondere Reise des Papstes, sagt Matthias Kopp, Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz im Interview mit dem ARD-Hörfunk.

00:06:07: Vor allem weil die letzte Libanon-Reise eines Papstes im Jahre zwölf war, das war die letzte Reise von Papstes Benedikt vor dessen Rücktritt.

00:06:15: Franziskus war nie im Libanon und es ist, glaube ich, ein Anliegen von Papst Leo.

00:06:21: Sein ersten Wort nach seiner Wahl Tatenfolge zu lassen, also sagt der Friede sei mit euch allen.

00:06:27: Morgen will der Papst in Beirut vor rund einhunderttausend Menschen bei einem Gottesdienst unter freiem Himmel predigen.

00:06:33: Zuvor war der Papst in der Türkei.

00:06:36: Auf dem Flug von Istanbul in den Libanon hat Leo XIV seine erste ausführliche Pressekonferenz seit seiner Papstwahl im Mai gegeben.

00:06:45: Er bezeichnete seinen Aufenthalt in der Türkei als wundervolle Erfahrung.

00:06:50: Ausdrücklich dankte er dem türkischen Präsidenten Erdogan für dessen Gastfreundschaft und für die Vermittlerrolle im Nahostkonflikt sowie in Russlands Krieg gegen die Ukraine.

00:07:00: Mit Blick auf den Gaza-Krieg sagte der Papst, der heilige Stuhl setzte sich seit Jahren für eine zwei Staatenlösung ein.

00:07:08: Man wisse aber, dass Israel derzeit diesen Vorschlag nicht akzeptiere.

00:07:12: Man wisse aber auch, dass es der einzige Weg sei, der eine Lösung für den Konflikt biete.

00:07:20: Vierundfünfzig Prozent der Deutschen zweifeln an der Wettbewerbsfähigkeit deutsche Unternehmen.

00:07:25: Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, deren Ergebnisse der FAZ vorab vorliegen.

00:07:34: Vor zehn Jahren bezeichneten noch zweiundachtzig Prozent der Befragten die Wettbewerbsfähigkeit als besondere Stärke.

00:07:41: Auch mit Blick auf Arbeitsplatzsicherung, Fachkräfterausbildung, Innovationsvermögen und Familienfreundlichkeit bekommen die Firmen deutlich schlechtere Noten.

00:07:51: Hohes Ansehen in der Bevölkerung genießen Familiengeführte Unternehmen.

00:07:55: Danach gefragt, was geschehen müsse, damit Deutschland im wirtschaftlichen Wettbewerb mit anderen Ländern bestehen könne, war aus Sicht der meisten befragten am wichtigsten, dass genügend Fachkräfte ausgebildet werden.

00:08:07: Auftraggeber der Allensbach-Umfrage ist die Stiftung Familienunternehmen, die das Familienunternehmertum fördert.

00:08:14: Die Stiftung pflegt nach Angaben einer Sprecherin keinerlei Umgang mit der AfD, weder Gespräche, Einladungen und auch keine andere Form der Kontakte.

00:08:24: Sie ist nicht zu verwechseln mit dem Wirtschaftsverband die Familienunternehmer, der zuletzt in die Schlagzeilen geraten war, wegen des Beschlusses, sich für Gespräche mit AfD-Politikern zu öffnen.

00:08:36: Der Verband korrigierte gestern Abend nach scharfer Kritik seine Position zum Umgang mit der AfD und sprach von einem Fehler.

00:08:47: Heute tritt der Reform Staatsvertrag in Kraft.

00:08:49: Das bedeutet Veränderungen bei den Angeboten der öffentlich-rechtlichen Sender.

00:08:54: Die Bundesländer wollen, dass ARD, ZDF und Deutschland Radio moderner und schlanker werden.

00:09:00: Künftig soll es weniger Radio- und Fernsehprogramme geben, Doppelstrukturen sollen abgebaut und die Zusammenarbeit zwischen den Sendern gestärkt werden.

00:09:09: Ziel ist es, die öffentlich-rechtlichen Angebote besser an die digitale Medienwelt anzupassen und Geld zu sparen.

00:09:16: Einige Radiowellen werden zusammengelegt, Spatenprogramme könnten reduziert werden.

00:09:21: Welche Programme genau wegfallen, entscheiden die Sender selbst.

00:09:25: Der Beitrag, den Haushalte derzeit zahlen, liegt bei Achtzehn Euro Sechsund Dreißig.

00:09:30: Eine mögliche Erhöhung wird separat behandelt.

00:09:33: Die unabhängige Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten hatte empfohlen, den Betrag ab Zweitausendfünfundzwanzig zu erhöhen.

00:09:42: Einige Länder wollten eine Erhöhung aber erst zustimmen, wenn Reformen umgesetzt sind.

00:09:48: ARD und ZDF haben das Bundesverfassungsgericht deswegen eingeschaltet, dass voraussichtlich kommendes Jahr endgültig entscheiden wird.

00:09:56: Der ARD-Vorsitzende Florian Haber rechnet damit, dass der Reformstaatsvertrag das gesamte deutsche Mediensystem verändert.

00:10:07: Und wie gewohnt Montags noch ein Blick auf wichtige Ereignisse in dieser Woche.

00:10:12: Morgen soll in der Unionsfraktion Sitzung die endgültige Entscheidung über das Abstimmungsverhalten der Unionsabgeordneten fallen.

00:10:20: Bundeskanzler Merz verteidigte am Wochenende die Debatte um die Rente.

00:10:24: Diese Diskussion war richtig und notwendig.

00:10:28: Es ist eine Diskussion, die wir jetzt allerdings auch abgeschlossen haben und zu der wir eine Entscheidung getroffen haben.

00:10:33: Die Abstimmung im Bundestag über das Rentenpaket soll am Freitag stattfinden.

00:10:38: Im Bundestag stehen in dieser Woche noch zahlreiche andere Themen an, so stellen sich am Mittwoch Bundesfinanzminister Klingbeil und Kanzleramtschef Frei den Fragen der Abgeordneten und es geht unter anderem um die Aufnahmezusage für afghanische Staatsangehörige.

00:10:54: Und am Freitag geht es um die Wertdienstpläne.

00:10:58: Mittwoch beginnt außerdem die Innenministerkonferenz in Bremen.

00:11:02: Ein Thema wird die Sicherheit in Fußballstadien sein.

00:11:06: Das wird also in vielen Bereichen eine entscheidende und spannende Woche.

00:11:10: Sie werden hier nichts verpassen.

00:11:13: Kommen Sie jetzt dabei erst mal gut in den Tag und wenn Sie mögen, bis morgen zum nächsten FNZ-Frühdenker, pünktlich ab sechs.

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